Ab wie vielen Jahren darf man arbeiten

Erstellt am: 16. Juni 2025
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Der Übergang von der Schule ins Berufsleben ist für viele junge Menschen mit großer Vorfreude, aber auch mit zahlreichen Fragen verbunden. Eine der zentralsten lautet: Ab wie vielen Jahren darf man in Deutschland eigentlich arbeiten? Die Antwort darauf ist nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die den Schutz junger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sicherstellen sollen. Wer sich näher mit diesem Thema beschäftigt, wird schnell auf das Jugendarbeitsschutzgesetz, die Jugendarbeitsschutz Untersuchung sowie das generelle Prinzip des Jugendarbeitsschutzes stoßen – Begriffe, die eine entscheidende Rolle im Arbeitsalltag junger Menschen spielen.

Das Mindestalter für eine Beschäftigung: Was erlaubt ist – und was nicht

In Deutschland gilt grundsätzlich: Kinder unter 13 Jahren dürfen nicht arbeiten. Zwischen dem 13. und dem 15. Lebensjahr ist eine Beschäftigung nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Erziehungsberechtigten und unter sehr engen gesetzlichen Rahmenbedingungen erlaubt – beispielsweise in Form von leichten Tätigkeiten wie Zeitungen austragen oder Nachhilfe geben. Entscheidend hierbei ist, dass diese Tätigkeiten weder die Gesundheit noch die schulische Entwicklung beeinträchtigen dürfen, was im Sinne des Jugendarbeitsschutzgesetzes besonders betont wird.

Ab dem vollendeten 15. Lebensjahr gelten Jugendliche offiziell als „beschäftigungsfähig“, wobei der Jugendarbeitsschutz in vollem Umfang greift. Dies bedeutet, dass Arbeitszeiten, Pausenregelungen und die Art der Arbeit genau definiert und gesetzlich geregelt sind. So darf ein Jugendlicher beispielsweise nicht mehr als acht Stunden pro Tag arbeiten und nicht vor 6 Uhr morgens oder nach 20 Uhr beschäftigt werden.

Der gesetzliche Rahmen: Das Jugendarbeitsschutzgesetz im Fokus

Das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) bildet die gesetzliche Grundlage für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Arbeitsleben. Ziel ist es, junge Menschen vor Überforderung, gesundheitlichen Schäden und Ausbeutung zu bewahren. Besonders in Zeiten, in denen Leistungsdruck und ökonomische Zwänge zunehmen, ist diese gesetzliche Regelung wichtiger denn je. Das Gesetz definiert nicht nur Arbeitszeitgrenzen, sondern regelt auch, welche Tätigkeiten erlaubt oder verboten sind. So sind beispielsweise gefährliche Arbeiten, Tätigkeiten mit erhöhter Unfallgefahr oder Arbeiten mit gesundheitsgefährdenden Stoffen für Jugendliche untersagt. Der Jugendarbeitsschutz setzt hier klare Grenzen, um eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten.

Gesundheitscheck für junge Arbeitnehmer: Die Jugendarbeitsschutz Untersuchung

Bevor ein Jugendlicher eine Ausbildung oder eine reguläre Beschäftigung aufnimmt, ist eine sogenannte Jugendarbeitsschutz Untersuchung verpflichtend. Diese medizinische Vorsorgeuntersuchung stellt sicher, dass die betreffende Person körperlich und psychisch in der Lage ist, den gewählten Beruf auszuüben. Die Untersuchung umfasst unter anderem eine ausführliche Anamnese, verschiedene körperliche Tests sowie ein Beratungsgespräch über mögliche Risiken im Arbeitsumfeld. Innerhalb des ersten Ausbildungsjahres ist außerdem eine Nachuntersuchung vorgeschrieben. Diese Form der Gesundheitskontrolle stellt einen weiteren Pfeiler im System des Jugendarbeitsschutzes dar und wird durch das Jugendarbeitsschutzgesetz verbindlich geregelt.

Schule und Arbeit – ein Balanceakt

Besonders bei Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren spielt die schulische Verpflichtung eine große Rolle. Arbeit darf nicht zur Belastung werden, die den schulischen Erfolg gefährdet. Das ist auch der Grund, warum der Gesetzgeber mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz klare Regelungen getroffen hat, wann und wie lange gearbeitet werden darf – vor allem während der Schulzeit. Auch Ferienjobs unterliegen bestimmten Begrenzungen, etwa was die maximale Wochenarbeitszeit oder die zulässige Dauer während der Ferien betrifft. Gerade in dieser sensiblen Lebensphase ist es von entscheidender Bedeutung, dass junge Menschen Unterstützung von Eltern, Lehrern und potenziellen Arbeitgebern erhalten. Nur so kann gewährleistet werden, dass die ersten Schritte in die Berufswelt nicht zu Überlastung oder gar gesundheitlichen Schäden führen.

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